11.07.2020 – Die Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft bei der Eröffnung der 4. Sächsischen Landesausstellung

“500 Jahre Industriekultur in Sachsen”

Endlich war es soweit: nach dem pandemiegeschuldeten Ausfall der Eröffnung der 4. Sächsischen Landesausstellung vom 25. April konnte die herbeigesehnte Veranstaltung am 11. Juli auf der Reichen Zeche stattfinden. Mit viel Mühe war der “Schauplatz Erz” als einer der 6 “Nebenschauplätze” der Landessausstellung vorbereitet worden. Die übertägigen und untertägigen Objekte auf dem Gelände des Forschungs-, Lehr- und Besucherbergwerks der TU Bergakademie Freiberg laden nunmehr bis Dezember 2020 zum Schauen und Staunen ein. Die Träger der Ausstellung, die TU Bergakademie und der Förderverein Himmelfahrt Fundgrube, haben keine Mühe gescheut, den hoffentlich zahlreichen wissensdurstigen Besuchern aller Altersgruppen ein informatives und dabei ausgesprochen attraktives Bild nach dem Motto “Entdecken, erleben, erfassen” unter dem Generalthema “SilberBoom” zu bieten. Aus den Angeboten seien erwähnt: Zwei speziell für die Landesausstellung neu konzipierte untertägige Führungen: eine Entdeckertour mit z.T. interaktiven Elementen wie dem Modell einer wasserbetriebenen Fahrkunst und eine virtuelle Silberkammer; einer Forschertour zu einigen der 33 untertägigen Laboren der Bergakademie eine Ausstellung zum Thema “Kohlenstoff”, ein gegenwärtig aus Unkenntnis und Unwissen übelbeleumdetes chemisches Element, aber dennoch unverzichtbar in einer modernen Wirtschaft; Diese Ausstellung läuft unter dem Titel “Carbon Discovery Trail” ( weiß der Geier, warum solche Anglizismen notwendig sind….) eine Schau zum Thema “Salz des Lebens”, eine Reise durch die Welt der Rohstoffe und eine begleitende Ausstellung im Stadt- und Bergbaumuseum unter dem Blickwinkel der Geschichte der sozialen Absicherung der Bergleute unter dem Titel “Vom Gnadengroschen zur Rentenformel”. Zwei Bergkameradinnen und 15 Bergkameraden der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft in ihren historischen Uniformen gaben der Eröffnungsveranstaltung traditionsbezogenen Glanz und verfehlten auch ihre Wirkung auf die Eröffnungsgrußworte nicht. Sie verbanden mit ihrem Auftritt öffentlich sichtbar die berg- und hüttenmännischen Traditionen mit der industriellen Gegenwart des sächsischen Montanwesens. Prof. Micho, wissenschaftlicher Direktor der Lehrgrube, Landrat Damm vom Landkreis Mittelsachsen und Freibergs Oberbürgermeister Krüger betonten diesen Aspekt nachdrücklich. Auch der vor einem Jahr von der UNESCO verliehene Weltkulturerbetitel für die Montanregion Erzgebirge/Krusne Hory gab dem Ereignis sicher einen besonderen Schub; war es doch der erzgebirgische Bergbau und das zugehörige Hüttenwesen, das die Industriekultur über Jahrhunderte in Sachsen erst ermöglichte, in dem es Beschäftigung schaffte sowie Wirtschaft und Wissenschaft förderte. So wie es in einem Freiberg-Lied heißt: “Entstanden aus der Zauberkraft des Silbers und der Wissenschaft, dazu des Bergmanns Werk zugleich, erblühte Freiberg stark und reich.”

Bergkamerad Eberhard Pönitz

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