18.06.2010 – Die HFBHK auf „Tour de Jumelage“ in Gentilly
Im Oktober 1960 unterzeichneten die damaligen Bürgermeister der französischen Stadt Gentilly und der Bergstadt Freiberg eine Vertrag über eine Städtepartnerschaft.
Diese Partnerschaft währt nunmehr 50 Jahre. Was liegt näher, als dieses Ereignis gebührend zu würdigen.
Also machte sich am 18.06. eine Freiberger Delegation auf zur „Tour de Jumelage – Tour der Partnerschaft“ nach Gentilly.
Neben dem Oberbürgermeister Bernd-Erwin Schramm und einigen Mitarbeitern der Stadtverwaltung nahmen 10 Schüler der Musikschule Freiberg, 14 Musiker des „Friday-Night-Jazz-Orchestras“, 3 Radsportler sowie 20 Berg- und Hüttenleute der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft an der Feierlichkeiten zu „50 Jahre Städtepartnerschaft Gentiily – Freiberg“ teil. Außerdem begab sich ein Freiberger Bierstand auf die Räder nach Frankreich, um den Einwohnern von Gentilly die Ergebnisse Freiberger Bierbraukunst zu kredenzen.
Mit großer Herzlichkeit nahm uns die Stadt an der südlichen Peripherie von Paris auf. Zur Festveranstaltung im Rathaus und dem Empfang der Bürgermeisterin von Gentilly, Madame Patricia Tordjman, tauschten beide Stadtoberhäupter Begrüßungsansprachen aus. In ihnen würdigten sie den bisherigen erfolgreichen Verlauf der Partnerschaft, die, wie sich Bernd-Erwin Schramm ausdrückte, seit 1989/90 ihr „Einbahnstraßen-Dasein“ in eine wechselseitige herzliche Freundschaftsbeziehung verwandelte. Bei der Ansprache von Mde. Tordjman lernten wohl erst die meisten von uns, den Stadtnamen Gentilly französisch exakt auszusprechen…
Ein beeindruckendes Beispiel des Zusammenwirkens beider Kommunen gaben 24 Musikschüler aus Gentilly und 10 aus Freiberg, die in einem gemeinsamen Konzert (nach nur e i n e r Gesamtprobe!) unter der Leitung von Andreas Schwinger (Freibergs Kulturamtsleiter) ihr Können demonstrierten.
Nach dem offiziellem Teil bekam das Friday-Night-Day-Jazz-Orchester, unter Leitung von Andre Engelbrecht Gelegenheit zu zeigen, wie gut und wohlklingend ein junges Jazz-Orchester bekannte und weniger bekannte Titel interpretieren kann.
Der Empfang klang schließlich – wie konnte es auch anders sein – mit dem Steigerlied aus.
Am Sonntag schließlich zogen wir 20 Berg- und Hüttenleute der HFBHK in einer – wenn auch bescheidenen – Parade auf dem Gelände des Stadtfestes von Gentilly auf. Das „Defilee de Mineurs“ erregte durchaus große Aufmerksamkeit und es gab herzlichen Beifall.
Schließlich machten sich je drei Radsportler aus den beiden Partnerstädten zu einer über 1000 km langen Fahrt von Gentilly nach Freiberg auf. Sie werden zum 25. Bergstadtfest in Freiberg erwartet.
Danach statteten wir dem Festgelände u.a. mit einem Infostand Freibergs und dem oben erwähnten Bierstand einen Besuch ab. Natürlich konnten wir an unserem „Heimatgetränk“ nicht vorbei…
Die uns verbleibende „Freizeit“ widmeten wir Paris und einigen seiner Sehenswürdigkeiten als da waren: Arc de Triomphe, Champs Elysee, Louvre, Notre Dame, Eiffelturm. Ein ganz spezieller Höhepunkt war der Aufstieg zum Montmatre. Gewissermaßen „über den Dächern von Paris“, auf den Stufen zur Kathedrale Sacre Coeur erklang, nach dem obligaten Gruppenfoto für die heimatliche Presse, als Premiere an diesem Ort unsere Standeshymne „Glück auf, der Steiger kommt“.
Mit einigem Erstaunen beäugten die dort recht zahlreich flanierenden Touristen unseren Auftritt. Wie zu beobachten war, vernachlässigten sogar einige der Souvenirhändler für einen Moment ihre Geschäfte…
In summa haben wir allen Grund, Madame Tordjman, ihren fleißigen Helfern im Hintergrund und den freundlichen Bürgern von Gentilly für die uns erwiesene Gastfreundschaft zu danken: Merci Gentilly!
Auch den Verantwortlichen unserer Delegation, Frau Kröhnert und Andreas Schwinger sowie unserem 2. Vorsitzenden Hermann Fleischer gilt der Dank für das gekonnte Umschiffen unausbleibbarer v.a. organisatorischer Klippen. Drei junge freundliche Dolmetscher sorgten dafür, daß es kaum Verständigungsschwierigkeiten gab.
Wenn zum bevorstehenden 25. Bergstadtfest die „Tour de Jumelage“ mit Gästen aus Gentilly in Freiberg ihre Fortsetzung findet, wird sich unsere Bergstadt sicher auch als guter Gastgeber zeigen.
Wir werden unseren Aufenthalt in unserer französischen Partnerstadt in bester Erinnerung behalten; unterstützt auch durch die uns überreichten T-Shirts mit dem Logo der „Tour de Jumelage“. Mit diesem Besuch haben wir unsere Bergbautraditionen in Gentilly ein wenig bekannter gemacht.
Bergkamerad
Dr. Eberhard Pönitz