29.02.2020 – Gedenken am Abrahamschacht in Freiberg
Am 29.02.2020 jährte sich zum 140. Male ein schwarzer Tag für den Erzbergbau im Freiberger Revier. An diesem Tag brach auf dem Abrahamschacht bei der Einfahrt der Nachtschicht das Gestänge einer Fahrkunst und riss 13 Bergleute in die Tiefe. 11 von ihnen kamen zu Tode.
Der Abrahamschacht war einst der Hauptschacht der Himmelfahrt Fundgrube und war eine sehr ergiebige Silbererzgrube.
Gemeinsam mit dem Förderverein Himmelfahrt Fundgrube und dem Fremdenverkehrsverein gestaltete die Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft mit ihrem gemischten Chor und Bergkameraden in historischen Uniformen eine würdige Gedenkveranstaltung am Abrahamschacht. Zur Veranstaltung waren auch eine ganze Reihe Bergbauinteressierte gekommen.
Nach dem Schlagen der Häueglocke aus dem Jahre 1540 auf dem ehemaligen Treibehaus der Grube erklang vom Chor das Bergmannslied „Der ist der Herr der Erde, der ihre Tiefen misst…“ nach einem Text des Bergbauromantikers Novalis. Es folgten kurze Ansprachen von Vertretern des Fördervereins und des Fremdenverkehrsvereins zum Abrahamschacht und dem Unglück, Im Anschluss sang der Chor das Lied auf Freiberg „Entstanden aus der Zauberkraft des Silbers und der Wissenschaft und aus des Bergmanns Werk zugleich, erblühte Freiberg stark und reich“.
Freibergs OB wünschte sich in seiner Ansprache ebensolches Mitgefühl und Unterstützung in der heutigen Zeit, wie sie damals den Opfern und Hinterbliebenen des Unglücks zuteil wurden.
Nach der Rede des Freiberger OB wurde die neugestaltete Gedenktafel mit dem ursprünglichen Text, ergänzt durch Namen der umgekommenen Bergleute und dem Logo des Weltkulturerbes enthüllt. Es ist allem Anschein nach die erste Gedenktafel mit dem Logo des Weltkulturerbes, zu dem das Ensemble des Abrahamschachtes gehört.
Schließlich klang die Gedenkveranstaltung mit dem gemeinsamen Gesang des Steigerliedes aus.
Das Wetter, am Morgen noch verdrießlich und regnerisch, ließ uns nicht im Stich: es wurde sogar relativ freundlich: Petrus ist eben doch ein Bergmann!
Text: Bergkamerad Eberhard Pönitz
Fotos: Bergkamerad Knut Neumann