Berghauptquartal

Das Jahr wurde im Berg- und Hüttenwesen in vier Quartale a 13 Wochen unterteilt. An vier Quartalssonntagen wurde das Bergquartal abgehalten. Dies war in früherer Zeit zu Reminiscere (5. Sonntag vor Ostern), Trinitatis (1. Sonntag nach Pfingsten), Cricis (14. September) und Luciae (13. Dezember). An diesem Tag wurde mit einer Parade zur Bergpredigt in die Freiberger Kirchen gezogen. Einmal im Jahr traf man sich am Fronleichnamenstag beim Bergmeister zur Frühsuppe und Morgensprache. An diesem Tag wurde dann Rechenschaft abgelegt. Nach der Reformation wurde diese Zusammenkunft in die Pfingstwoche gelegt. Es bildete sich die Bezeichnung Berghauptquartal heraus. An diesem Tag wurde „Anschnitt” gehalten, d.h. es wurde Rechenschaft über das Geleistete abgelegt. Mit dem Rückgang der Mitgliederzahlen der Knappschaft und dem Rückgang des Bergbaus in Freiberg wurden auch das Berghauptquartal nicht mehr regelmäßig durchgeführt.

Über den Ablauf eines Hauptquartales gibt die Chronik von Möller Auskunft, wenn er auch das Hauptquartal als „es wird Berggesellschaft gehalten” bezeichnet. Das Hauptquartal geht solange, wie die Fahne „steckt”, d.h. wie die Fahne zu sehen ist. Ein jeder muß sich Verleumdungen und vollsaufen, ingleichen grobes Geschrei und Kannen klopfen enthalten. Würfel-, Brett- und Kartenspiele sind verboten. Wenn die Fahne eingezogen wird, muß ein jeder nach Hause gehen.

Da auch wir in jedem Jahr zur Jahreshauptversammlung Rechenschaft ablegen und wir uns der berg- und hüttenmännischen Tradition verbunden fühlen, führen wir statt der Jahreshauptversammlung das Hauptquartal am ersten Freitag im März durch.

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