26.08.2023 Exkursion des Gewerkes der Bergschmiede der HFBHK e.V. zum Besucherbergwerk „Markus-Röhling-Stolln“

Am 26.08.2023 führten die Mitglieder des Gewerkes der Bergschmiede und deren Freunde im Zusammenhang mit den Veranstaltungen im „Jahr des Bergschmiedes“ eine Exkursion zum Besucherbergwerk „Markus-Röhling-Stolln“ durch (https://www.roehling-stolln.de).

Die Grube „Markus-Röhling“ war eine der ertragreichsten Gruben im Annaberger Revier. Im Zeitraum vom Ende des 15. Jahrhunderts (mit Unterbrechungen zum Beispiel durch den Dreißigjährigen Krieg) bis zur Einstellung des Grubenbetriebes im Jahr 1857 wurden etwa 15,4 Tonnen Silbererz und 51.326 Zentner Kobalterz gefördert.

Das Kobalt hatte dabei für die sächsische Montanindustrie eine besondere Bedeutung: Es entstand das sächsische Blaufarbenwesen. Fast 200 Jahre lang dominierte das sächsische Blaufarbenwerkskonsortium als Dachorganisation der einzelnen Werke den europäischen Mark (siehe auch Blaufarbenwerk Schindlers Werk in Zschorlau).

In den Jahren 1948 bis 1953 wurde die Grube „Markus Röhling“ von der SAG Wismut aufgewältigt. Auf allen angetroffenen Erzgängen wurden Erkundungsarbeiten auf Uranerz durchgeführt, jedoch wegen Mangel an abbauwürdigen Erzen 1953 endgültig eingestellt.

Im Juli 1994 wurde das Besucherbergwerk eröffnet. Zu verdanken ist dies den Mitgliedern des Vereins Altbergbau „Markus-Röhling-Stolln“, der sich 1990 gründete. Mit viel Ausdauer und Fleiß haben sie ein beeindruckendes Zeitzeugnis erhalten und für jedermann zugänglich gemacht.

Als erstes fuhren wir mir der Grubenbahn etwa 600 m in den Stolln ein. Unter fachkundiger Führung konnten wir Zeugnisse des Silber- und Kobaltbergbaus besichtigen. Besonders eindrucksvoll waren 3 Radkammern. Aber die Hauptattraktion war sicherlich das Kunstrad (originalgetreuer Nachbau) in der 2. Radkammer mit 9 m Durchmesser. Das Original wurde vom Kunstmeister Brendel 1817 hergestellt und diente der Wasserhebung.

Im zweiten Teil der Führung besichtigten wir Abschnitte der über 1.000 m langen Richtstrecke, die die SAG Wismut aufgefahren hatte, und einen Förderschacht. Hier wird auch die Bohr- und Fördertechnik der damaligen Zeit ausgestellt und vorgeführt.

Nach über 90 Minuten fuhren wir, beeindruckt über die umfangreichen Informationen zur Geologie, Bergbaugeschichte und Erzgewinnung, mit der kleinen Grubenbahn an das Tageslicht.

Anschließend erfolgte unsere gemeinsame Weiterfahrt auf den Sauberg in Ehrenfriedersdorf. Nach einem wunderschönen Rundblick über Ehrenfriedersdorf haben wir den Tag in der „Sauberg Klause“ kulinarisch ausklingen lassen.

Unsere Quintessenz: Das Besucherbergwerk „Markus-Röhling-Stolln“ sollte man auf jeden Fall besichtigt haben.

Mit einem herzlichen Glück Auf
Bergkamerad Siegbert Kranz

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