24.10.2010 – Freiberger Knappschaft mit Leihgabe in Bautzen

Häueruniform vervollständigt Ausstellung im Sorbischen Museum

 

{phocagallery art=bildrechts|bild=219}Am 24. Oktober wurde im Sorbischen Museum Bautzen eine Sonderausstellung für den ehemaligen Professor der Dresdner Kunstakademie Hugo Spieler (1854 – 1922) und aus Anlass des 300. Gründungsjubiläums der Porzellanmanufaktur Meißen eröffnet. Im Mittelpunkt stehen die Entwürfe des Professors und die daraus entwickelten Trachtenfiguren aus Meißner Porzellan. Es handelt sich um 25 Figuren von jeweils 16 cm Höhe die im Nachgang der Handwerks- und Kunstgewerbeausstellung, die 1896 in Dresden stattfand, entstanden sind. Es ist eine einmalige Serie, die für die Kunstgeschichte Deutschlands, für die Heimatforschung aber auch für das Trachtenwesen von großem Wert sind.

{phocagallery art=bildlinks|bild=220}Die Ausstellung, die vor allem auf Initiative des Urenkels des Künstlers, Lutz Spieler und mit Unterstützung des Kunstsammlers Juri Wuschansky entstanden ist, zeigt nicht nur alle 25 Figuren, sondern auch Kunstwerke des Künstlers, Informationen zum Künstler und Orginaltrachten, die in engem Zusammenhang zu den Porzellanfiguren stehen. Die Porzellangruppe ist wenig verbreitet und dadurch wenig bekannt. Sie wurden zum ersten Mal international auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 gezeigt. Im Jahr 1954 bearbeitet Alexander Stuck die Gruppe neu und zum letzten Mal wurden alle 25 Figuren in Japan 1995 ausgestellt. Für das Sorbische Museum ist diese Figurengruppe von besonderer Bedeutung, da unter den 25 Figuren 5 sorbische Brautpaare mit den dazugehörigen Hochzeitsbittern sind. Die gleiche Porzellanfigur des Freiberger Häuers gehört übrigens auch zum Bestand des Freiberger Stadt- und Bergbaumuseums.

Zur Eröffnung hatte sich die Museumsleitung einen besonderen Gag einfallen lassen, Trachtenträger aus der Ober- und Unterlausitz, aus Altenburg und aus der Bergstadt Freiberg zeigten sich neben den Porzellanfiguren aus Meißen und standen Rede und Antwort. Von den Freibergern war Jürgen Pflüger dabei, der an diesem Tag eine Häueruniform trug. Eine gleiche Häueruniform ist als einziger Vertreter des Erzgebirges in der ausgestellten, lebensgroßen Figurengruppe enthalten. Dabei störte es nicht, dass die Porzellanfigur statt des grünen Schachthutes einen schwarzen und statt der weißen Hose eine von schwarzer Farbe trägt.
Die Ausstellung ist bis zum 27. Februar 2010 zu sehen (Mo-Fr 10-16 Uhr, Sa, So 10-17 Uhr).

Knut Neumann

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