06.12.2014 – Premiere zur Mettenschicht der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft

Himmel, welch ein Gedränge in Freibergs Mitte: die Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft zieht auf zu ihrer Vereinsmettenschicht.

Dieses Ereignis lockt jedes Jahr Tausende von Zuschauern aus Nah und Fern magnetisch an. Doch in diesem Jahr sprengte die schiere Masse von Menschen alle Grenzen. Die Zuschauermenge erreichte gut und gerne die „Packungsdichte von Sardinenbüchsen“, um es einmal anschaulich zu machen. Wobei sich Ölsardinen wahrscheinlich noch über diese Enge erregt hätten… Sicher mag auch das Gott sei Dank trockene Wetter fördernd beigetragen haben; nach einigen verregneten Jahren. Dazu gab es eine Premiere; anstatt wie bisher auf der Freitreppe im Albertpark, vollzog sich die berg- und hüttenmännische Aufwartung diesmal am neugestalteten Schlossplatz.

Nach der Meldung des 1. Vorsitzenden der HFBHK Knut Neumann an den OB von Freiberg, seinen Grußworten und einigen Bergmärschen erzeugte dann der gemeinsame Gesang des Steigerliedes – genau wie einige Zeit später am Obermarkt – „Gänsehautfeeling“ und auch hier und da feuchte Augen.

Berührend war die Bergpredigt von Pfarrer Tetzner im Berggottesdienest in der Petrikirche. Er wählte den Bergmannsgruß „Glück auf“ zum Gegenstand.

Der  Gruß „Glück auf“ ist wie eine Klammer um das gesamte bergmännische Brauchtum. Dieser Gruß beinhaltet neben dem Wunsch: „ das Glück sei uns gnädig und ein reicher Anbruch tue sich auf!“  die ebenso sehnsuchtsbeladene Hoffnung, nach der Dunkelheit und den Gefahren der Tiefe das Sonnenlicht wieder zu sehen. Die Bergmannssehnsucht nach der Rückkehr zum Licht tritt uns auch im Singspiel „Bergmannsgruß“ von Anacker/Döring entgegen, wenn der Bergmann ausruft: „Glück auf, du holdes Sonnenlicht, sei innig mir gegrüßt. Der achtet deiner Strahlen nicht, der täglich sie genießt!“.

Durch die eingeflochtene Schilderung der Errettung der chilenischen Bergleute erhielt diese Betrachtung einen durchaus   noch aktuellen Bezug.

Der anschließende Tscherper in der Nikolaikirche, verknüpft mit Ritualen wie Bergmusik, bergmännischen Sprüchen vom 2. Vorsitzenden der HFBHK Hermann Fleischer sowie den Aufnahmezeremoniell für neue Mitglieder schloss einen Tag lebendiger Traditionspflege in unserer Bergstadt ab.

Bergkamerad

Dr. Eberhard Pönitz

Teile diesen Inhalt als erster!