26. Symposium – Hofmeister Maschinen- und Stahlbau GmbH
Seit 1998 führen wir als Verein das „Symposium zur Geschichte des Freiberger Bergbaus und Hüttenwesens“ durch. Wegen der Corona-Pandemie gab es in den Jahren 2020 und 2021 eine Unterbrechung, so dass es dieses Jahr die 26. Auflage gab.
Der Besuch von Nachfolgebetrieben bzw. Institutionen des ehemaligen Bergbau- und Hüttenkombinates „Albert Funk“ hatte sich schon vor einigen Jahren erschöpft und so rückte die Lederfertigung aber auch der Solarkomponentenproduktion in den Fokus.
Durch unser neues Vereinsmitglied Holger Zipser, fanden wir dieses Jahr den Weg zurück zum Bergbau. Die Hofmeister Maschinen- und Stahlbau GmbH in Obergruna hat eine starke Bindung zum Bergbau aber auch zu anderen verarbeitenden Gewerken. In den einleitenden Worten hat Uwe Nitschke auf die starke Bindung zwischen den Verarbeitungsbetrieb Halsbrücke und der Firma Hofmeister hingewiesen. Gegründet wurde die Firma 1836 von Friedrich August Münzner und demnach kann im kommenden Jahr auf 190 Jahre Firmengeschichte zurückgeblickt werden. Mit der eingangs erwähnten Verbindung zu Halsbrücke blicken wir auf die 50er Jahre zurück. Damals mussten in der noch jungen Republik verstärkt eigene Ressourcen genutzt werden. Die im Hüttenwerk Halsbrücke gewonnenen Bunt- und Edelmetalle sollten nicht mehr nur verkauft werden, sondern durch Vertiefung der Wertschöpfungskette einen wesentlich höheren Nutzen für die Volkswirtschaft erwirtschaften. So wurden durch die Firma Münzner ein Blechwalzwerk aus der Vorkriegszeit und zwei neue Walzwerke unter Nutzung von Komponenten der Bergwerksmaschinen umgebaut bzw. neu gefertigt. Damit waren die Grundlagen der Blechfertigung aus Ag- und Au-Werkstoffen gelegt. Diese drei Walzwerke erhielten in der jüngsten Vergangenheit nochmals eine technische Überholung und bilden in der SAXONIA Edelmetalle GmbH in Halsbrücke nach wie vor die Basis für die Blech- und Streifenproduktion auf einem hohen Qualitätsstandard.
Nach Begrüßung durch die Herren Groß und Zipser der Geschäftsleitung konnten sich die Teilnehmer beim Firmenrundgang von heutigen Fertigungsprofil ein Bild machen. Dabei erfuhren wir, dass nicht nur Bergwerkskomponenten eine Rolle spielen, sondern auch z.B. technische Ausrüstungen für die Bühnentechnik großer Schauspielhäuer und dies weltweit. Die Firma hat mit ihrer Lage direkt an der Freiberger Mulde mit den denkmalgeschützten Firmenhäusern ihren Charm aus dem 19. Jahrhundert erhalten. Wir konnten uns davon überzeugen, dass mit viel Hingabe und einem durchaus sehr guten Firmenklima sowie neuen Ideen zielstrebig in Richtung Zukunft geschaut wird. Dabei möchte sich die Firma auch wieder stärker in Richtung Bergwerksmaschinen bzw. deren Komponenten ausrichten.
Im Anschluss des interessanten Firmenrundganges gab unser Vereinsmitglied Holger Zipser einen Einblick in die fast 190-jährige Firmengeschichte. Dabei untersetzte er seine Ausführungen mit Vorstellung hochinteressanter Konstruktionsunterlagen und Modellen die durchaus einen musealen Charakter haben. Dabei spürten wir, wie sehr sein Herz für die Firma schlägt. Im Anschluss dieser Präsentation wurden bei einem Imbiss mit warmen Getränken so manche Gedanken rund um die Bergwerksmaschinen ausgetauscht. Wir danken Holger Zipser, seiner Frau und der Geschäftsleitung für die Möglichkeit, dass unser Verein das diesjährige Symposium am Standort in Obergruna abhalten durfte.
Bk. Uwe Nitschke
1. Schatzmeister
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