Schwefelhüttenarbeiter
Mit weiteren Spezialisierungen der Verarbeitungsprozesse in den sächsischen Schmelzhütten tauchen am Anfang des 19. Jahrhunderts neue Berufsbezeichnungen auf, die sich auch im Aussehen der zugehörigen Paradeuniformen niederschlugen. Dazu gehörte auch der Schwefelhüttenarbeiter.
Seine Aufgabe war es, den im Hüttenprozess anfallenden Schwefel für eine Weiterverarbeitung zu sichern. Zur Gewinnung von elementarem Schwefel wurde in den sächsischen Schwefelhütten reicher Schwefelkies (Pyrit) in speziellen Tongefäßen erhitzt. Der dabei frei werdende Schwefel wurde über ein Abzugsrohr in eine Vorlage geleitet, in der er kondensierte. Bei einem nachfolgenden Schmelzprozess unter Luftabschluss wurde das gewonnene Kondensat gereinigt. Dieser, nun gereinigte Schwefel, wurde zu Stangen vergossen oder für die Herstellung von Schwefelfäden genutzt.
Als einer der Vertreter des sächsischen Hüttenwesens trägt er zum schwarzen Hut eine weiße Kleidung mit schwarzem, gezackten Schulterkragen und Stehkragen in der Revierfarbe „Scharlachrot“ und Ärmelaufschläge in der gleichen Farbe. Unter dem Hut wird eine weiße Kapuze getragen. Die Zugehörigkeit zum Gewerke der Schwefelhüttenarbeiter dokumentiert die schwefelgelbe Schürze. Als Gezähe trägt er sein Werkzeug, Glätthaken, Forkel oder Stecheisen. Zur Parade- und Aufzugskleidung gehört die große Froschlampe als Geleucht.