Bergakademist
Kurz nach der Gründung der Freiberger Bergakademie musste sich auch der Student, der von einer Grube zum Studium „delegiert“ wurde, auf eigene Kosten eine vorgeschriebene Uniform zulegen. Alle anderen Studenten waren von der Anschaffung freigestellt. Um die Belastung für den Studenten klein zu halten wurde diese nach kurzer Zeit stark vereinfacht. Die erste Version war in den meisten Teilen an die Beamtenuniform angelehnt. Danach trug er über 100 Jahre eine Uniform deren Grundschnitt in der Häueruniform lag, die aber schon Elemente der Beamtenuniform zeigte. Tragen musste er die Uniform zu fest vorgegebenen Anlässen, so z. B. zu Prüfungen, zu bergmännischen Festen, zu feierlichen Anlässen und zu Paraden und Aufzügen.
Nach der erfolgreichen Beendigung des Studiums wurde der Absolvent als Berg- oder Hüttenkandidat eingestellt – damit war die Anschaffung einer neuen Uniform notwendig.
Die schwarze Farbe des Schachthutes und die lange weiße Hose bzw. das Schwarz der Jacke und das Arschleder sollen die Verbindung zum Schmelzwesen bzw. zum Bergbau ausdrücken. Dass für ihn eine Beamtenlaufbahn möglich wird, sieht man an dem gelbschwarzen Federstutz, den außer ihm nur die Beamten in der Parade tragen. So verhält es sich auch beim Steigerhäckchen und bei der Tscherpertasche. Der rote, mit goldener Borte abgesetzte, Kragen und die goldene Freiberger Armtour auf dem Ärmel sind Unterscheidungsmerkmale zum Kittel der Häuer. Unter dem Hut trägt er eine weiße Kapuze. Vorn am Hut ist das goldene Schlägel und Eisen angebracht. Auch er trägt zur Parade in der linken Hand die Froschlampe.