Vereinsmettenschicht

Die Freiberger Mettenschicht
Knut Neumann

Jahresabschlussfeiern sind für fast jeden Verein obligatorisch! So auch für die Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft. Mit den ersten Gedanken dazu war klar: Es sollte eine Veranstaltung werden, die auf die Traditionen der erzgebirgischen Mettenschichten aufbaut. Und ein weiteres Ziel war es, einen würdigen Höhepunkt im städtischen Leben und für die Mitglieder des Vereins zu schaffen. Um keine Konkurrenz zu den vielen Aufzüge im Erzgebirge in der Vorweihnachtszeit aufzubauen, haben wir den Termin der Freiberger Mettenschicht auf den Sonnabend vor dem 2. Advent gelegt.

Mit diesen Ansätzen entstand in Freiberg eine Mettenschicht, die den Besuch der Kirche, also die Ursprünge der Bergmette, als auch den geselligen Teil, wie er über Jahrzehnte in den Stuben der Huthäuser und unter Tage abgehalten wurde, enthält. Bergmännisches Musizieren und Singen sowie die Aufnahme neuer Vereinsmitglieder geben unserer Mettenschicht seit 1997 ein feierliches Flair.

Nach wenigen Jahren zog die Parade der Berg- und Hüttenleute und die Aufwartung auf dem Schloßplatz tausende Besucher an diesem Tag in die Silberstadt. Nun hatten auch die Organisatoren einen festen Ablauf gefunden:
• Begrüßung aller Paradeteilnehmer durch den Vorsitzenden auf dem Hof der SAXONIA-FREIBERG-STIFTUNG
• Schlagen der Mettenschichtglocke(1) und
• Abmarsch der Parade, über Lessingstraße, J.-S.-Bach-Straße, Albertpark, Wallstraße bis zum Schlossplatz
• Freiberger Aufwartung für den Oberbürgermeister der Stadt mit dem Bergmusikkorps SAXONIA e.V.
• Marsch über Burgstraße, Erbische Straße zum Obermarkt und
• gemeinsames Singen des Steigerliedes
• Abmarsch der Paradeteilnehmer und der Fördermitglieder zur öffentlichen Christmette in der Petrikirche

In der Kirche nehmen die Paradeteilnehmer unten im Kirchenschiff Platz, die Gäste auf den Emporen. Die Pfarrer sahen es von Anfang an als ihre Aufgabe an, in der Predigt auch ein Thema des Montanwesens mit aufzugreifen. Damit lebt die alte Tradition der Freiberger Bergpredigt in unserer Christmette wieder auf. Musikalisch umrahmt der Chor der Knappschaft, das Bergmusikkorps Saxonia und der Kantor der Petri/Nikolaigemeinde den Gottesdienst.

Beim Klang der Freiberger Häuerglocke vom hohen Turm der Petrikirche marschiert die Parade zur Konzert- und Tagungshalle St. Nikolai. Dort beginnt mit sieben Schlägen der Freiberger Knappschaftglocke(2) der gemütliche Teil der Mettenfeier für alle Vereinsmitglieder und Gäste. Nach der Begrüßung, der Aufnahme neuer Mitglieder und der Vorstellung eines Gewerkes findet der offizielle Teil mit dem Singen der heimlichen Freiberger Hymne den Abschluss. Mit Zscherper und Bergbier, natürlich traditionell Freiberger, endet die Schicht am späten Abend.

Mit unserer Mettenschicht setzen wir Ideen um, die mit dazu beitragen, der Stadt Freiberg in der Weihnachtszeit ein weiteres Alleinstellungsmerkmal zu geben, und damit leistet der Verein einen wichtigen Beitrag in Richtung Montanregion Erzgebirge.

(1) Die Mettenschichtglocke wurde dem Verein von Rolf Peschel geschenkt und sie hängt heute Hof der SAXONIA-FREIBERG-STIFTUNG, in einem extra für die Glocke errichteten Turm.
(2) Die Freiberger Knappschaftsglocke hing früher als Kunstgezeugglocke im 7. Lichtloch des Rothschönberger Stolln

Schlagen der Mettenschichtglocke
Foto: M.Förster


Marsch der Parade
Foto: M. Förster


Aufwartung auf dem Schlossplatz
Foto: M. Förster


Marsch der Parade
Foto: M. Förster


Schlagen der Freiberger Knappschaftglocke
Foto: M. Förster


Gemeinsames Singen des Steigerliedes
Foto: M. Förster

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