Radstube des Unverhofft Segen Gottes Erbstolln

Wasser spielte in den Gruben des sächsischen Bergbaus von dem Moment an eine Rolle, als der Abbau in die Tiefe ging. Es war das Grubenwasser, welches den Abbau der Erze erschwerte und es war das an die Gruben herangeführte Oberflächenwasser, daß zum Betreiben von Antriebsmaschinen wie z.B. für ein Kehrrad genutzt wurde. Ein Denkmal, in dem in früherer Zeit dies eine Rolle spielte, ist der Unverhofft Segen Gottes Erbstolln. Das in den Gruben des Brander, Erbisdorfer und Himmelsfürster Reviers gesammelte Grubenwasser wurde durch die Mundlöcher des Thelersberger Stolln (Rösche) und des Neuer Segen Gottes Stolln in die Striegis geleitet. In der Nähe der Ölmühle Oberschöna wurde jenes Wasser und weiteres Quellwasser der Striegis entnommen und über ein Röschen- und Grabensystem den Gruben in Oberschöna zugeführt, so auch dem Unverhofft Segen Gottes Erbstolln. Der Graben, der das Wasser zum Antrieb der Räder heranbringt hat eine Länge von 4,4 km. Das Kunstrad, über das man das Wasser leitete, trieb Pumpensätze zur Grubenwasserhebung an. Die Erzförderung aus der Tiefe wurde mit Handhaspeln, die in den Gängen mit Karren und Körben durchgeführt.

In dem Unverhofft Segen Gottes Erbstolln erlebt der Besucher, geführt von ehemaligen Bergleuten und Freunden des Bergbaus, schon nach ca. 20 Metern Einfahrt die Welt der Bergleute.

Begehbar sind von der ehemaligen Grubenanlage noch die Abzugsrösche, der Schachtbereich, die Radstube sowie zwei Abbaubereiche. Anschauungsmaterial zur Geschichte und zur Anlage ist in einem gegenüber dem Stolln gelegenen Raum, der sogenannten “Steigerstube” untergebracht.

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